Telefonieren, Surfen und Simsen kostet im europäischen Ausland generell genau so viel wie zu Hause. Allerdings gibt es dabei Ausnahmen, welche die Anwender beachten müssen, denn die Telekommuikation wird sich ändern.
Wer privat oder beruflich oftmals in der EU unterwegs ist, bezahlt seit 15. Juni 2017 generell keine Roaming-Gebühren bei seinem Provider mehr.
Es gibt jedoch eine Reihe an Ausnahmen. Eventuell haben die Anwender zum Beispiel nicht ihr komplettes Datenvolumen auf dem Smartphone oder dem Tablet zur Verfügung. Auch wer auf Dauer in einem Land lebt, aber den Mobilfunkvertrag in einem anderen abgeschlossen hat, kann von dem kostenfreien Roaming ausgenommen werden.
Seit 1dem 5. Mai 2019 gelten außerdem Obergrenzen bei den Kosten. So dürfen Telefonate aus Deutschland in die EU-Länder ab dann höchstens 19 Cent je Minute, eine SMS maximal 6 Cent kosten.
Wird das Roaming abgeschafft?
Generell gibt es ab dem 15. Juni 2017 keine Roaming-Gebühren mehr. Dies ist weitestgehend der Fall. Wer beispielsweise Freikontingente an SMS, Daten oder Telefonminuten hat, kann diese im europäischen Ausland ebenso verwenden wie zu Hause. Dies hat auch die EU-Kommission erklärt. Gesonderte Kosten, welche den Betreibern hierbei entstehen, dürfen diese jedoch durch Aufschläge wieder einholen. Dabei soll das permanente Roaming ebenfalls ausgeschlossen werden. Hierbei würden die Nutzer sich die SIM-Karte für das Handy im preisgünstigeren Ausland kaufen, nach Angaben der Experten vor allem in nord- und osteuropäischen Ländern – aber sie zu Hause nutzen. Um dies langfristig zu verhindern, dürfen die Anbieter bei Erreichen gewisser Mengen an Anrufen, Daten oder SMS Aufschläge erheben. Diese sollten jedoch deutlich unter den aktuellen Obergrenzen liegen. Was dies nun im Einzelnen bedeutet, soll die Kommission der EU ausarbeiten.
Dies ist ein großer Fortschritt. Es kommt darauf an, wer gefragt wird. Der Vorsitzende der Liberalen im Europaparlament ist ebenfalls darüber zufrieden. Die sogenannte Roaming-Abzocke ist nun zu Ende. Jener für digitale Wirtschaft zuständige Kommissar Günther Oettinger hatte erklärt, dass die Gebietsgrenzen jetzt nicht mehr zählten.
Ganz schätzt der Abgeordnete Michel Reimon als Österreich die Lager ein, welcher für das Europaparlament ebenfalls verhandelt hat. Dieser spricht von großen Schlupflöchern, denn die einzelnen Anbieter können die Verluste mit anderen Gebühren wieder ausgleichen, wenn diese damit die Preise im Inland absichern. Die Beweislast, dass ein solcher Zuschlag nicht nötig ist, liegt bei den staatlichen Behörden für die Regulierung. Länder, welche die Roaming nicht abschaffen wollen, würden entscheiden, es drohen nationale Ausnahmen. nun das Telefonieren ab 2017 günstiger wird, ist daher sehr ungewiss. Die europäische Verbraucherorganisation von Europa Beuc warnt, dass dies nicht das Ende des Roamings ist, wenn es eingearbeitete Ausnahmen gibt, welche es Anbietern erlauben, Kostens von Verbrauchern in das Ausland zu verlangen, wenn diese befürchten, dass es zu preisintensiv ist.
Was bedeutet die Abschaffung der Roaming-Gebühren?
Seit der Abschaffung der Roaminggebühren haben die Europäer bei Reisen innerhalb der EU sofort sehr viel mehr mit dem Mobiltelefon telefoniert und Daten verwendet. Dies ging aus einem Bericht hervor, welchen die Kommission vor einiger Zeit veröffentlicht hat.
Gemäß dem ebenfalls vor Kurzem veröffentlichten Zwischenbericht der Kommission Europas über die Effekte der Abschaffung der Roaminggebühren seit dem 15. Juni 2017 haben die Europäer auf Reisen im Europäischen Wirtschaftsraum und in der EU das Beste aus den neuartigen digitalen Rechten gemacht. Vor allem die Verwendung mobiler Daten ist im Gegensatz zu den Werten vor Juni 2017 durchschnittlich auf das Fünffache angestiegen. Die Zahl jener von Reisenden getätigten Anrufe hat sich daher dem vorherigen Zeitraum in etwa verdoppelt.
Der den digitalen Binnenmarkt verantwortlich Vizepräsident, hatte erklärt, dass es seit eineinhalb Jahren auf Reisen in der EU keinerlei Roaminggebühren mehr gibt. In Zusammenhang mit den anderen Rechten im digitalen Milieu, wie dem Ende des grundlosen Geoblockings sowie der Portabilität von Content, ist dies ein optimales Beispiel dafür, wie die EU daraus Vorteile erreichen kann, die den Bürgern im Alltag auf jeden Fall zugutekommen. So müssen die Europäer auch weiterhin auf die eigenen Rechte in jenem Bereich aufmerksam gemacht werden, damit diese die neuen Chancen auch optimal ausnutzen können.
Jene für die digitale Gesellschaft und Wirtschaft zuständige Kommissarin Gabriel erklärte, dass die Nutzer nun in den Genuss der erreichbaren Gewinne der Abschaffung der Roaminggebühren innerhalb der EU kommen. Eine eitere gute Nachricht ist, dass Europa für Anwender, die das Handy auf Reisen im Ausland ohne Einschränkungen verwenden, nun die Realität ist. Sie ist den Betreibern besonders dankbar, die erfolgreich jene Nachfrage nach mehr Sprachanrufen und Daten in neuartige Chancen umwandeln.
Der neuen Eurostat-Erhebung gemäß ist die Regelung besonders beliebt. Die Nutzung von Datenroaming ist daher von Sommer 2016 bis Sommer 2019 um das insgesamt 17-fache angestiegen. Jedoch beklagen die EU-Bürger der Erhebung zufolge noch viele Defizite. Etwa ein Drittel aller Befragten hatte kritisiert, dass diese auf Reisen mit weniger Geschwindigkeit im Netz unterwegs sind als zu Hause.
Nach dem Willen der Kommission der EU soll sich das Gebührenschema ändern. Es wird daher geplant, den Anbietern vorzuschreiben, dass sie den Verbrauchern, die in ihrem eigenen Land einen Handyvertrag mit 4G- und 5G-Qualität abgeschlossen haben, diesen Standard zugleich im Ausland bieten müssen.